Projekt von Klimaschutz-Unternehmen und Universität Kassel unterstützt Unternehmen bei operativer Umsetzung
Kassel und Potsdam, 19.05.2021. Anfang 2021 haben der Verband Klimaschutz-Unternehmen und das Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp) der Universität Kassel ihr Kooperationsprojekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ gestartet. In dem zweijährigen Projekt werden für zehn Mitgliedsunternehmen maßgeschneiderte Fahrpläne zur Klimaneutralität entwickelt.
„Für Unternehmen ist Klimaneutralität ein wichtiger Baustein zum aktiven Klimaschutz. Doch noch ist nicht klar definiert, was das genau heißt und die Betriebe wissen nicht, wie sie das in der Praxis umsetzen sollen. Wir machen Klimaneutralität für die betriebliche Praxis. Mit den kleinen, mittleren und großen Betrieben, die am Projekt teilnehmen, erarbeiten wir Pläne und Maßnahmen für die operative Umsetzung. Aus den Ergebnissen entwickeln wir Leitlinien für Klimaneutralität, an denen sich Unternehmen verschiedener Branchen und Größen orientieren können“, beschreibt der Leiter des upp, Prof. Jens Hesselbach, die Projektziele. Wolfgang Saam, Geschäftsführer von Klimaschutz-Unternehmen e. V., ergänzt: „CO2-Neutralität ist in aller Munde, aber welche Unternehmen sind wirklich klimaneutral? Mit unserem Projekt wollen wir Unternehmen helfen, ihre Effizienz zu verbessern und komplett auf erneuerbare Energie umzusteigen, damit Kompensation die Ausnahme bleibt. Wir testen in der Praxis, wie ambitioniert von der Politik vorgegebene Klimaschutzziele sind, wo Hemmnisse auftreten und an welchen Stellschrauben gedreht werden sollte.“
Zur Motivation beim Projekt mitzumachen, sagt der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Energiedienst, Dr. Jörg Reichert: „Ökostrom produzieren wir schon seit 1998. Seit 2020 arbeitet Energiedienst klimaneutral. Wir wollen unsere Erfahrungen teilen, aber auch unsere Klimaneutralität weiter verbessern und die noch notwendige Kompensation weiter verringern. Im Projekt entwickeln wir dazu neue Ansätze. Das Projekt ist auch deshalb hochinteressant für uns, weil wir mit Grünstrom und Wärme- und Energielösungen unseren Kunden helfen wollen, selbst klimaneutral zu werden.“ Auch der Elektrotechnikhersteller Phoenix Contact will seinen Anwendern klimaneutrale Produkte anbieten und erarbeitet im Projekt dafür Maßnahmen: „Phoenix Contact hat alle deutschen Standorte auf Ökostrom ungestellt. Bis zum Jahresende sollen weltweit alle Standorte der Gruppe klimaneutral operieren. Bis 2030 will Phoenix Contact in seinen gesamten Wertschöpfungs- und Lieferketten komplett klimaneutral werden. Im Projekt entwickeln wir dazu eine Strategie, die Umstellung auf Ökostrom spielt dabei eine wesentliche Rolle,“ so COO Torsten Janwlecke.
Nach Workshops mit den einzelnen Unternehmen erarbeitet das upp mit ihnen individuelle Klimaneutralitäts-Strategien. Erste Ergebnisse des Projekts zeigen, dass die Unternehmen schon erfolgreich das Klima schützen und sich an ambitionierten Zielen wie den Science Based Targets orientieren können. Es gibt viele Beispiele, bei denen die Unternehmen direkt in ihrer Wertschöpfungskette oder in ihrem Umfeld CO2-Emissionen vermeiden: Sie nutzen Mehrwegverpackungen, reduzieren Verpackungsfolien, haben Jobräder und -tickets oder spenden Photovoltaikanlagen an Schulen, Kitas und Vereine. In einem Pilotprojekt planen sie Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen, um Prozesswärme zu erzeugen. Oder sie bilanzieren ihre CO2-Einsparungen mit KLIMA-Zählern, bei denen die Maßnahmen in eine zentrale Datenbank eingespeist werden. Das Projekt unterstützt sie dabei, diese Einsparungen richtig zu bilanzieren, damit sie auf ihre Klimaneutralität einzahlen.
Parallel zu den Workshops mit den Unternehmen kommt vom upp fachlicher Input in Seminaren zu Themen wie Energieträger und -optionen, Wärmewende, Carbon Pricing Instrumente oder Science Based Targets. Das Projekt läuft bis zum 31. Dezember 2022 und wird von den teilnehmenden Unternehmen finanziert.
Am Projekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ beteiligen sich diese zehn Klimaschutz-Unternehmen:
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