Gestern noch Chemie, Glas und Zink. Heute im Kindergarten, Altenheim und der Tafel. Anfang September 2017 fand sowohl in Castrop-Rauxel als auch in Gelsenkirchen der Social Day statt, bei dem sich Auszubildende aus Industrieunternehmen der jeweiligen Stadt ehrenamtlich betätigten. Mit dabei waren auch 13 ZINQ-Azubis, die einen Perspektivwechsel der besonderen Art erlebten.
„Dass insbesondere Auszubildende aus dem Industriebereich für einen Tag in den Sozialbereich gehen, das ist schon ein gewaltiger Seitenwechsel. Ich finde es toll, dass die jungen Menschen so auch eine andere Lebenswirklichkeit wahrnehmen“, so der Oberbürgermeister Frank Baranowski als er die Gelsenkirchener Azubis am Morgen vor der Aktion begrüßte.
49 Azubis aus fünf Gelsenkirchener Unternehmen und 39 Azubis aus 6 Castrop-Rauxeler Unternehmen sind an ihren Social Days in 17 sozialen Einrichtungen über die gesamten Stadtgebiete verteilt. Sie schleifen, malen und schrauben. Sie lesen vor oder gehen mit Bewohnern einkaufen und nehmen sich so einen Tag lang für Aufgaben Zeit, die im Alltag oftmals zu kurz kommen. Auch Devin Förster von ZINQ gehörte dazu und engagierte sich aktiv für die Gesellschaft vor Ort. Der angehende Industriekaufmann widmete sich zusammen mit seinen Kollegen ausnahmsweise mal nicht Verzinkungsthemen, sondern veredelte ein Holzklettergerüst der Kinder-Tageseinrichtung “Senfkorn“.
„Der Social Day ermöglicht uns wirklich interessante Einblicke. Zum einen kommen wir in Kontakt mit sozialen Berufen, was nicht selbstverständlich ist, wenn man einer Bürotätigkeit nachgeht. Zum anderen ist es ein tolles Gefühl, dass die Kids sich so über den Besuch freuen und wir dabei noch helfen können“, sagte Förster.
Der besondere Perspektivwechsel funktionierte also.
Auch sein Chef Lars Baumgürtel war in Gelsenkirchen dabei. Der geschäftsführende Gesellschafter der Voigt & Schweitzer-Gruppe (ZINQ) und Vizepräsident der IHK Nord Westfalen freute sich, dass der Social Day mittlerweile zum zweiten Mal nach 2016 auch in Gelsenkirchen stattfand und betonte zugleich die besondere Aufgabe der Industrie, die „Teil der Zivilgesellschaft ist, wovon auch die Auszubildenden nicht nur an diesem Tag partizipieren können.“
Das gesamte Projekt gehört zur In|du|strie-Akzeptanz-Offensive, die die IHK Nord Westfalen vor sieben Jahren mit dem ehrenamtlichen Gremium, dem Industrieausschuss, startete. Eine starke Idee, die Industrie wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen rücken will. Oder anders formuliert: Industrie soll in der breiten Bevölkerung wieder mehr akzeptiert werden – daher der Name. Dienstleistung ist gut – Industrie aber auch.
Insgesamt sind sogar 500 Auszubildende aus 13 Industrieverbünden in Nord Westfalen beim Social Day im Einsatz gewesen und sind so in den Genuss einer Extraportion Ehrenamt gekommen. Von Alt bis Jung ist alles dabei. Und natürlich ist die Idee ausnahmslos positiv, wie auch Claudia Berg, Leiterin des Familienzentrums Mikado in Castrop-Rauxel, stellvertretend für alle sozialen Einrichtungen zusammenfasst:
„Bei uns wurde heute ein Spielherd aufgebaut, den die Kinder schon angemessen eingeweiht haben. Ich muss sagen, eine tolle Aktion, die im nächsten Jahr gerne wiederholt werden darf."
Überlegungen, die alle Beteiligten ebenfalls laut aussprechen. Ja, es ist ein Tag der Perspektivwechsel. Ein bisschen Schülerausflug, eine Prise Unternehmensfeier und über allem das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun. Und so resümiert - bei Grillwurst und Salat - auch Markus Lübbering, verantwortlich bei der IHK für den Social Day:
„Das waren wirklich gute Tage, an denen sich die vielen Auszubildenden besser kennen lernten und die Unternehmen noch mehr vernetzen. In Summe haben wir schlichtweg etwas Gutes getan.“