25.09.2014

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Feuerverzinkung und Airbus – mit 240 Tonnen Stahl gegen Haarrisse

Das Flugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel? Stimmt. Und damit das auch so bleibt, sind ständige Wartungen notwendig. Nur: Wie bekommt man die rund 275 t Leergewicht eines Airbus A 380 zum regelmäßigen Check-Up? Wo verstaut man seine 73 Meter Länge? Und was, wenn das Flugzeug fahruntüchtig ist? Die Lösung lieferten jüngst die Elbe Flugzeugwerke Dresden: ein mobiler Hangar. Was das mit Haarrissen und Verzinkung zu tun hat? Dazu später.

 

Zunächst entschieden sich die Elbe Flugzeugwerke Dresden, eine Tochter des europäischen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzerns EADS, ihre räumlichen Kapazitäten für die Wartung des Airbus A 380 zu erweitern. Doch schwierige Platzverhältnisse machten eine einfache Hallenerweiterung unmöglich. Jeder Anbau würde bis in das anliegende Flugfeld hineinreichen. Die Lösung: Ein mobiler Hangar, flexibel wie eine große Schiebetür. Eine einzigartige Idee – mit einer einzigartigen Herausforderung.


Die Stahlbau Brehna GmbH wagte sich an den Auftrag – mit Hilfe von Voigt & Schweitzer in Landsberg. Denn für das Projekt mussten 240 t Stahl feuerverzinkt werden. Eine Herausforderung.

„Gerade bei Bauwerken von solcher Größe ist es besonders wichtig, dass die Bauteile optimal und lebenslang vor Korrosion geschützt sind. Vor allem durch das ständige Hin- und Herschieben des Hangars können die Stahlstreben beschädigt werden und Angriffsflächen für Rost bieten. Eine qualitativ hochwertige Verzinkung ist deswegen unerlässlich“, erklärt Sven Biebler, Geschäftsführer bei Voigt & Schweitzer.

„Für unsere ZINQ-Experten natürlich kein Problem: Anspruchsvolle Aufgabenstellungen im konstruktiven Stahlbau und Projekte mit großen Tonnagen sowie entsprechenden Projektlaufzeiten sind unsere Spezialität.“


Denn auch für die schwierigsten Anforderungen gibt es eine Lösung – in diesem Fall lag sie in der Logistik. Eine Meisterleistung, mussten die großen Bauteile doch besonders schnell, sicher und vor allem ohne unnötige Transportwege zum Kunden gelangen.


Gesagt, getan: Unter der Projektbezeichnung „Mobiler Hangar 285“ erreichten die ca. 240 t schweren Stahlträger also die Verzinkerei in Landsberg, um ein Tauchbad im flüssigen Zink zu nehmen. Genauer: in duroZINQ®. Gekennzeichnet durch hohe Produktqualität in Optik und Funktion sowie eine außergewöhnliche Lebensdauer, halten duroZINQ®-Oberflächen auf Stahl ein Leben lang und schützen Stahl sicher und dauerhaft vor Korrosion. Perfekt für eine anspruchsvolle Konstruktion wie den mobilen Hangar. Vor allem durch das Wegfallen von Instandhaltungsmaßnahmen während der Nutzung des feuerverzinkten Stahls. So wird duroZINQ® nämlich zum ökologischen und ökonomisch günstigsten Verfahren in der Oberflächentechnik.


Für einen reibungslosen Ablauf des gesamten Auftrags sind natürlich auch An- und Auslieferung von großer Bedeutung:

„Flexible Abwicklung in kürzest möglicher Zeit und höchste Qualität sind bei unseren Anforderungen ein Muss, vor allem bei Großprojekten wie dem Hangar für die Elbe Flugzeugwerke“, gibt Matthias Gabler, Geschäftsführer von Stahlbau Brehna, zu bedenken. „Das ist bei Voigt & Schweitzer kein Widerspruch und so vertrauen wir schon seit 2001 auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“


Verzinker und Kunde müssen von Beratung über Planung bis hin zur Ausführung des kompletten Systems Hand in Hand arbeiten. Denn nur so könne man als Kunde sicher sein, dass seine Aufträge höchsten Ansprüchen genügend erfüllt würden. Und nur mit Expertise und Kompetenz könne optimaler Schutz bei gleichzeitiger höchster Qualität gewährleistet sein.


Kein Problem, garantiert Voigt & Schweitzer in spezialisierten Werken ausgeführt eine konstante und reproduzierbare Qualität unter anderem nach ISO 1461. Die muss nämlich überzeugen:

„Die größte Komponente bei der Verzinkung ist die Qualität der veredelten Oberfläche. Das verzinkte Gut, die Farbe – das ist es ja, was der Kunde als erstes sieht und woran er sein Urteil über die Qualität fällt. Und die hängt, ebenso wie die optische und technische Funktionalität der Zinkoberfläche, wesentlich vom ausführenden Unternehmen ab“, erklärt Matthias Gabler. „Keine Frage, dass Voigt & Schweitzer und duroZINQ® für uns die richtigen Partner sind.“


Nun aber zu den Haarrissen. Nachdem neun Flugzeuge der Reihe A 380 wegen feinster Risse in den Tragflächen zurückgerufen und überprüft werden mussten, war der Schrei nach einer schnellen, einfachen und vor allem effektiven Reparaturmöglichkeit laut. Der mobile Hangar kam also wie gerufen. Frisch verzinkt, konnte er als europaweit Einziger seiner Art bei den Elbe Flugwerken Dresden aufgestellt und in „Betrieb“ genommen werden. Der erste Airbus kam direkt geflogen und ließ sich, unter dem mit duroZINQ® veredelten Stahl geschützt, reparieren, acht weitere folgen in der nächsten Zeit. So schützt Voigt & Schweitzer auch in Zukunft nicht nur Stahl vor Korrosion, sondern auch Tragflächen vor Altersmüdigkeit.

Der mit duroZINQ® veredelte Hangar.
Mit duroZINQ® veredelte Dachkonstruktion des mobilen Hangars.
Mit duroZINQ® veredelte Stahlträger des mobilen Hangars.
Der mit duroZINQ® veredelte Hangar in geöffneten Zustand.